Schon mal einen Todeszerstochenen Fuß gesehen? Ne? Dann ist jetzt euer Glückstag.
Bittesehr!
Liebsten Fuß,
Mary
Warum geht Mary nach Paraguay? Was tut sie dort? Wie gelangt sie dort hin? Warum überhaupt Paraguay? Welche Menschen wird sie Kennenlernen? Welche Erfahrungen und Erlebnisse sammeln? Fragen die dieser Blog nach und nach beantwortet und nebenbei eine Einsicht in das Leben eines Austauschschülers in Lateinamerika gibt, von Anfang bis Ende.
Schon mal einen Todeszerstochenen Fuß gesehen? Ne? Dann ist jetzt euer Glückstag.
Bittesehr!
Liebsten Fuß,
Mary
Eine meiner grössten Interessen besteht seit einiger Zeit darin, mir Streetart (also zu deutsch Straßenkunst) genauer anzusehen und mich damit zu beschäftigen. In dieser Ausdrucksform der Künstler findet man meistens viel Kritik am System, einen Wunsch die Augen der Menschen zu öffnen oder oft auch einfach nur den Willen schlichte Orte zu verschönern. Immer öfter vereinen sich auch die Intentionen und es gelingt ein ebenso schönes, Aufmerksamkeit erweckendes wie kritisierendes Werk, wovon es meiner Meinung nach immer weniger gibt. In diesem Blog werde ich also der Straßenkunst die ich hier in Paraguay, leider relativ begrenzt also hauptsächlich in Asuncion und meinem Wohnort Lambaré, finde und noch finden werde einen mehr oder minder kleinen Teil widmen. Ich hoffe es gefällt euch, denn Streetart ist grossartig!
Dazu gibt es auch hier direkt die ersten kleinen Fotografien
Der dramatische Titel lässt drauf schliessen, ich war auf dem Markt. Mal wieder. Und um genauer zu sein, war ich auf dem Mercado Quatro, dem berüchtigsten Markt Paraguays. Der Auftrag der mich zu diesem Ort führte war simpel - Einkaufen. Was kann Frau denn normalerweise besser, als eben genau diese Tätigkeit? Da ich nun auch nicht das erste mal da war, dachte ich mir, kein Problem, macht man mit links.
Nur ist der Mercado Quatro auch nicht irgend ein kleiner Markt. Ich würde behaupten es ist ein ganzes Barrio, also ein Stadtteil Asuncions, in dem man alles finden kann. Von Waffenhandel, über alle jemals erhätlichen Drogen zu Markenfälschungen aller Art. Ich persönlich könnte mir sogar vorstellen das wenn man Menschenhandel irgendwo finden kann in Paraguay, dann dort. Aber das ist eine Wage Vermutung und eigentlich überzogener Blödsinn.
So ist es, der Mercado. Eine Welt für sich, voller Möglichkeiten und zu entdeckenden Dingen, voll von Menschen, Katzenbabys und fast immer auch mit stinkenden Fischen.
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Der Einkaufszettel, sind ja nur ein paar Kilo Gemüse. |
Seit meinem letzten Eintrag ist viel Zeit verstrichen. Es ist aber auch sehr viel passiert, was ich niemandem vorenthalten will.
Ich war drei Tage lang bei Paula in Asuncion und habe mich während dessen ein bisschen in die Stadt verliebt. Die ganze Zeit während wir in den Collectivos (bussen) saßen war mir irgendwie traurig zu mute, weil ich wusste das meine Zeit in der Stadt nur begrenzt ist. Ich hatte fänomenale 3 Tage und als wir am Mittwoch wieder zurückfuhren war ich traurig und ein bissen wütend. Ich war mir sicher das ich niemals in eine neue richtige, definitive Familie umsiedeln würde.
Wir kamen also an, am Mittwoch spät abends. Ich hatte die ganze Fahrt lang geschlafen und kam noch müder in meinem zuhause an. Ab ins bett.
Ich bin am nächsten Morgen aufgewacht, ein bisschen traurig, ein bisschen wütend. Ich war mich sicher das ich an dem tag eine saftige Mail an meine Organisation in Deutschland verfassen würde, was das denn alles so verdammt lange dauert. Da wurde ich angerufen.
Gute Nachrichten.
Neue familie.
Lambaré.
Asuncion.
Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhs geht denn?
Ich konnts nicht fassen. Das war... wie ein Traum den endlich jemand erfüllt hat. Unbeschreiblich.
Am nächsten Morgen um neun gings los, mit verrueckten Alüren. Ticket erst 5 Minuten vor abreise gekauft, mit Sachen zum Bus gerannt. 10 Stunden im Bus verbracht und dann die erste Frau getroffen die mir Willkommen gesagt hat. Endlich angekommen.
Jetzt bin ich endlich hier, in einer Familie die mich jetzt schon sehr gern hat, herzliche, warme Leute.
Ich geh duschen.
Stell dir vor du fährst mit einem Bus. Mit einem alten, quietschenden, stickigen und vor allem sau kaltem Bus. Du frierst, du ärgerst dich das du dir keine wärmeren Klamotten eingepackt hast, hast die übergroßen Socken eines belgischen, 1,95m großen, Austauschschuelers über deinen Füssen, weil du denkst das du ohne erfrierst. Die Kapuze deiner Strickjacke hast du dir über den Kopf gezogen, du hättest niemals gedacht das es so Arschkalt hier sein kann. Deine Augen fallen zu, du schläfst ein. Es ist kein Schlaf der dich ausruhen, auftanken lässt. Du wachst auf, immer wieder auf, weil andere laute aus oder einsteigen Noch 7 Stunden. Die einzige Wärmequelle ist der Belgier neben dir und der schnarcht und schläft wie ein Baby. Du schaust aus dem Fenster, zappenduster. Dein einziges Verlangen ist ein Bett, eine Dusche und frische Wäsche.Noch ca. 5 Stunden. Deine Schlafsituation hat sich immer noch nicht gebessert und du massierst dir die Beine, damit sie ein bisschen wärmer werden, überschlägst sie weil das Oberfläche spart. Verdammt, gestern waren es noch 31°C, Temperatursturz vom Feinsten. Du fängst an deine Zehen zu bewegen, weil du ein bisschen Angst hast das Sie abfrieren, irgendwo hast du schließlich mal gelesen das die Extremitäten immer als erstes Abfrieren. Du lauschst den Geräuschen des Busses, ein Mann kommt näher. Du sitzt in der nähe des Busklos, also ist die Sache offensichtlich. Er öffnet die Tür, du denkst einen Moment lang der Gestank der in deine Nase kriecht erstickt dein Hirn, du schläfst wieder ein.
Ein Baby schreit, du hast es nicht für möglich gehalten aber es fühlt sich noch kälter an als vorher. Ob er nicht noch ein anderes Paar Socken hätte, fragst Du den Belgier. Nein, habe er leider nicht. Noch 2 Einhalb Stunden, er zeiht sich sein Pyjama Oberteil unter den Hoodie. Glückspilz.
Du wachst wieder auf, als dein Kopf gegen die Busscheibe knallt, hart, kalt und ein bisschen Feucht. Kondenzwasser sammelt sich am abgefransten Gummi, dort wo das Glas aufhört. Du willst in dein Bett. Nicht in dein Bett. In Irgendein Bett. Die Beine Überschlägst du in die andere Richtung, das linke Bein über das rechte, du hauchst in deine Hände, hälst es dir vors Gesicht. Noch eine Stunde.
Nun kannst Du nicht mehr richtig Pseudo-schlafen, weil du Angst hast, das der Busfahrer an deinem Dorf einfach vorbeifährt. Du döst, guckst alle paar sekunden aus dem Fenster, ob du schon da bist. Die Landschaft und die Häuser ähneln deinem Dorf, es sieht alles gleich aus. Aber nein, es fehlt der Taxistand, mit den orangefarbenen, länglichen bestimmtnicht Toyotas.
Aufwachen, sagst du erst leise, dann etwas lauter auf englisch. Der Belgier rallt es sonst nicht. Du stupst ihn an, etwas kräftiger. Jetzt, Mensch, wir müssen raus! Er ist einer von der Sorte, die eine Stunde denken, bevor sie 5 Minuten etwas machen. Er packt seinen rucksack, ich packe meine Sporttasche. Wir steigen aus und laufen einen kilometer durch die abarigste Kälte. Deine Beine sind kürzer, aber du bist schneller, weil du mehr frierst. Deine Tasche ist auf einmal auch gefühlte 20 Kilo schwer. Machtjanix. Du rennst fast, da vorne ist dein Haus, du rufst einfach deine Gastmutter an, fragst sie ob sie aufmacht. Sie hat es dir gesagt, einfach anrufen. Du bist da, es klingelt. Einmal, zweimal, dann ertönt dieses Zeug, das einige hier Musik nennen. Anstatt des Tutens hörst du "Danke Gott für das Leeeeeeben, danke für einen tag meeeeeehr." Deine Laune ist am absoluten Tiefpunkt, in etwa da wo sich auch deine Füße gerade befinden.
"Ja?" "Kannst du bitte aufmachen?" "Mhhh.... niemand ist im Haus" "Wie niemand ist im haus?" "jaa, niemand ist im Haus, geh ins Hotel und warte in der Rezeption auf mich" "Hää, aber, wieso ist denn niemand im Haus?" "Warte einfach in der Rezeotion auf mich"
06:30 Montagmorgen. Ich finde heraus das meine Familie umgezogen ist.
So und jetzt zu den Witzigen Dingen! Das Wochenende war ultra gut, ich hatte einen Haufen Spass. Auch das meine Familie danach umgezogen ist war kein Drama, nur eben der Moment war scheusslich. Ich habe dann noch 3 Weitere tage auf der Couch in der neuen Wohnung geschlafen und bin dann fuer 2 tage zu meiner Betreuerin gezogen und bin nun wieder in einer anderen Familie. Ich werde vom Pech verfolgt.
Aber hier ist es vorerst Prima! Hier 2, 3 unbearbeite schnell-uploads. Ein bisschen Farbe muss der Post ja haben :P
Nö. Wir scheissen auf New York, Tokyo und London. |
Siempre con tereré Immer mit terere. |
Mathe. Ich habs ja schon auf Deutsch nie kapiert. |
Helft den Pflanzen! |