Zwei Wochen

Angekommen in Asuncion, nach einem wirklich, wirklich kurzem aber trozdem unterhaltsamen und effektiven Wochenende. 

Das AFS Paraguay Team hat ein Camp fuer uns organisiert um unsere ersten Eindruecke zu verarbeiten und zu reflektieren. Ich selber habe den gesamten letzten Monat darauf gewartet endlich in den Bus nach Asuncion zu steigen und die anderen Austauschschueler zu sehen, ich wollte wissen wie ihre Erfahrungen sind, was sie machen und wie es Ihnen geht, aber nicht per Facebook oder Skype. Alle live vor sich zu sehen, mit ihnen wirklich zu reden und einfach die dabei entstehende Atmosphaere zu geniessen war mir besonders wichtig. Es war einfach ein Haufen Spass, aber auch unglaublich viel Arbeit die deinen Kopf zermartert hat. Ich selber habe gedacht es gaebe mehr Programmpunkte, mehr Taetigkeiten um alles aufzuarbeiten. Es gab, glaube ich, insgesamt 3 wirkliche ¨Spiele¨ mit denen wir gearbeitet haben und eine Runde in der man mit den Volunteers ueber seine privaten Probleme sprechen konnte. Und in enau der Session habe ich vesagt. Ich wollte meine Probleme mit einem Maedchen besprechen das in der Schweiz war, ich habe keinen vernuenftigen Satz rausbekommen, konnte mich nicht Artikulieren und sie hat meine Situation nicht wirklich verstanden. Ich hatte ebenfalls am Freitag ein Gespraech mit den AFS Leuten im Hauptstadtbuero, es sind 2 Wochen. Zwei Wochen in denen ich noch abwarten soll, muehe Zeigen soll mich zu integrieren. Ich gebe mir bisher die groesste muehe die man sich nur geben kann und ich moechte so sehr das es mir gut geht. In dem Sinne: Auch das AFS Buero hat meine Situation nicht verstanden.
Ich werde diese Zwei Wochen als changce nutzen, meinen Wunsch von einem anderen Ort beiseite schieben und einfach nur das machen was AFS mir sagt. Ich hoffe sehr das sich dadurch eine Loesung ergibt und gluecklich werden kann.
Es gibt einfach nichts schlimmeres als das gefuehl das einem keiner Hilft und man auf sich selbst gestellt ist. Ich haette mir ein bisschen motivation gewuenscht, von meinen Volunteers, also nicht das sie motivation haben sondern das sie mich motivieren. Meine Motivationsquellen sind bald ausgeschoepft und dann wird das ganze umso haerter. 



Das Wochenende ist aber noch immer nicht vorbei. Der andere Austauschschueler und ich warten hier im AFS Hauptstadtbuero auf den bus der in knapp 4 einhalb Stunden kommen wird. Dann sind es neun stunden fahrt bis nach Hause. Neun verdammte Stunden in denen man nichts machen kann ausser schlafen und nachdenken. Schlafen ist nicht das Problem, aber das nachdenken. 



Ciao!



Tierra Roja

In Paraguay sind sehr viele Dinge ganz anders. Besonders trifft das auf die Erde zu, die hier eher rot als schwarz. Straßen sind eher nicht asphaltiert und wenn überhaupt dann sind es einfach nur Steinbrocken die aneinander gelegt werden. Vollkommen egal. Biiiiiilderflut!



Weg ins Nichts? 














So sehen alle ungepflasterten Strassen aus wenn es nicht regnet.
Wenn es dann regnet ist alles Matsch. 




Okey, eine Bilderflut war das jetzt nicht gerade, aber zumindest eine kleine Impression. Hoffentlich kommt bald mehr, ich werde Faul.

Bis Bald! :)

Beim Arzt

Es kam wie es kommen musste - ich war beim Arzt.
Meine Bauchschmerzen haben mich einfach in den Wahnsinn getrieben und ich kam nicht drum herum mit meiner Betreuerin zu sprechen, damit sie mit mir hingeht. Sie sagte mir "Morgen was eigentlich gestern war, also sagte sie es mir Vorgestern, verstanden? :D bist du um neun Uhr in meinem Büro, dann gehen wir zusammen zum Arzt" Gesagt, getan.

Dann bekam ich an dem Tag um ca. 8 Uhr einen Anruf - Sie ist verhindert. Ihr Neffe läge im Krankenhaus und es ginge ihm gar nicht gut. Sie sei auch nicht in der Stadt.
Wunderbar. Alleine zum einem Arzt der nicht mal ansatzweise Englisch versteht, wie erkläre ich jetzt meine Schmerzen? Verdammt!
Ich also in die Privatklinik vom Ort, zusammen mit dem Mitarbeiter meiner Betreuerin (Sie führt ein Büro für irgendwas mit Buchhaltung...?) er erklärt der Krankenschwester fix wer ich bin, woher ich komme und ein dickes Lächeln geht über sein Gesicht als er sagt ich sei Deutsche. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich hatte das Gefühl das er Stolz war, mich zum Arzt begleitet zu haben.

So siehts aus, wenn ich aus meinem Fenster schau.
Ein Papierchen ausgefüllt, Blutdruck gemessen und in den Wartesaal gesetzt.
Auf einmal höre ich seltsame, vertraute Klangmuster. Irgendwie verstehe ich auch einzelne Wörter, da drehe ich mich zur Seite um und sehe 4 "Sowas wie Deutsche", sie sprechen "Sowas ähnliches wie Deutsch" sehen "so ein bisschen wie Europäer" aus und kleiden sich auch in etwa so. Ich war mir ziemlich sicher das es Menschen aus der nicht allzu weit entfernten deutschen Kolonie waren. Es ist schon ein bisschen beängstigend in einem Wartesaal mit 30 Anderen Menschen zu sitzen und vor einem 4 "sowas wie Deutsche" sitzen zu sehen. Die Sprache gleicht irgendwie nur entfernt dem jetzigen Sprachbild. Es gibt irgendwie keine grammatikalischen Zusammenhänge, die Wörter werden durch die Gegend geschleudert wie die Teetassen des Hasen in Alice's Wunderland. Es ist mehr oder minder Verständlich aber für mich war das irgendwie eher Beängstigend als das ich mich dafür interessiert hätte.

Endlich, mein Name. Rein ins Zimmer. 
Mich erwartet ein stämmiger, am Scheitel schon leicht kahler, großer, ende 40 Jahre alter Mann mit weisem Kittel. Der Raum ist ohne Fenster und die 1001 Zertifikate an der Wand sollen mir bestätigen das er Studiert hat und das er anscheinend mal irgendwo assistiert hat und mit Sicherheit auch Gynäkologe ist. Vorsichtig setze ich mich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Der Tisch hat als obere Schicht eine Glasplatte unter die allerlei Zettel gelegt wurden, es werden Vaginalsalben angepriesen, aber auch Kopfschmerztabletten und Pysiotherapeutische Hauseigene Behandlungen. Für   mich ist das ziemlich suspekt.

Die erste Etappe zum weg in den Ort

Ein grinsen, ein Nicken, was darfs sein?
Ich sei also Deutsche, Bonn? München? Berlin? Aus der Nähe von Hamburg, was rein theoretisch gesehen eine Lüge ist. Er fragt mich nicht was ich habe, er sagt nur dass seine 14 jährige Tochter gerne meine neue Freundin wäre und das ich doch mal zum Grillen vorbeikommen solle und ob ich denn Französisch sprechen könne. Ja, ein wenig, aber seit dem ich hier bin ist das bisschen eigentlich verschwunden. Er gibt mir sein Telefon, auf der anderen Seite eine Frau die schnell und wirr französisch spricht. Ich antworte mit "Je ne parle pas bien no intiendo nada, permisso." Ich reiche ihm das Telefon, er guckt leicht amüsiert, legt auf und fragt mich nach gut 20 Minuten des nichtstuns (man erinnert sich, ein Doktor und 30 Leute im Wartesaal) weswegen ich denn eigentlich hier sei. Mein Bauch. Er schmerzt, ich kann nicht schlafen, es ist scheusslich.

Auf die Liege gelegt.
Er tastet mich ab, so wie ein Kind eine Sandburg baut. Ich weiß nicht genau wo er da drückt, und wieso klopft er mit seiner flachen Hand auf meinen Bauch? Ich sage einfach nichts. Abgehört werde ich dann auch noch fix und dann gehts wieder zum Stuhl. Ob ich noch irgendwelche anderen Erkrankungen hätte? Ja, Asthma. Ja, ich schreibe dir dann dies auf, das nimmst du einmal in der Woche, und dann das das nimmst du alle 12 Stunden und dann am besten nochmal Buscopan, alle 6 Stunden. Moin.
Achso. 
Ich möchte gehen, schliesslich beginnt meine Schule in einer halben Stunde. Ich stehe auf, das Rezept in der Hand, sage tschüss und wende mich zum gehen als ich aufgehalten werde. Hier, bitte. Er gibt mir einen Zettel der eigentlich für Rezepte gedacht ist. Mit seiner Telefonnummer, seiner Adresse, seinem E-Mail Kontakt und der selben Botschaft wie vorhin, seine Tochter würde ja so gern...

Kontrolle ist dann nächste Woche Freitag.

Seht ihr das da gaaaaaaaanz hinten? Das ist dann ungefähr die Hälfte meines täglichen Weges.
Immer diese Strasse entlang.

Black Friday in Encarnation


Hola! :)

Seit Wochen schon wurde er angepriesen, der Black Friday in Encarnation. Wobei Black Friday eine Aktion von allen Läden und Shops in der Stadt Encarnation ist, 30% manchmal sogar 40% Rabatt auf jeden Artikel den man finden kann und so ist es natürlich quasi ein Muss einmal vorbei zu schauen. Für mich persönlich war es wichtig, weil ich ein Handy kaufen wollte, da mein eigenes hier nicht funktioniert. Eingeladen wurde ich von der Familie eines anderen Austauschschülers, da meine eigene wohl kaum die Idee hatte hin zu fahren. Ich habe Encarnation bisher nicht besuchen können und habe natürlich sofort zugesagt.

Encarnation ist laut meinen Mitschülern und Bekannten, die auch in Paraguay waren, die schönste Stadt des Landes. Man fährt von einem Ort aus ca. eine gute Stunde mit dem Auto über eine art Highway vorbei an kleineren Ortschaften und einer Deutschen Kolonie. Wir sind am Abend gefahren und da es hier schon gegen 17:30 Stockdunkel ist habe ich leider nix von der Landschaft sehen können, was sich nachher aber noch ausgleichen lies :)
Angekommen sah man Menschenmassen sich durch die Strassen quetschen und Autos im Schritttempo fahren, verrückte Geschichte. Ein Tag an dem alles reduziert ist und man hat das Gefühl aus ganz Argentinien und Paraguay sind die Leute zum Shoppen hergekommen. Encarnation ist mehr oder weniger Grenzstadt zu Argentinien. Dies nutzen die Argentinier natürlich auch fleissig!

Nachdem wir dann durch die Strassen flanniert sind und uns das ein oder andere Handy-Tarif Angebot geholt haben ging es zurück zum Auto und dann an einen der wohl schönsten Orte der Welt, die Costanera de Encarnation. Man sieht über das Wasser (Río Parana) direkt auf der anderen Seite kann man die Argentinische Stadt Posadas sehen und zu der Tageszeit zu der wir da waren die unglaubliche Skyline bei Nacht. Es ist mit Abstand einer der schönsten Orte die ich jeh gesehen habe und ich werde auf jeden fall dort hin zurückkehren, am besten am Tag und in der Nacht da wir nicht allzu viel Zeit hatten um uns dort richtig Umzusehen.
Danach stiegen wir wieder ins Auto und fuhren zu einem Restaurant das von aussen verdammt nobel, von innen aber nur halb so nobel aussah wie es eigentlich war. Wir haben verdammt lecker gegessen und die Familie von dem anderen Austauschschüler hat einfach alles für mich bezahlt. Ich bin überwältigt wie herzlich, nett und ambitioniert die sind das es Lenny (der Austauschschüler) UND mir gut geht. Ganz anders als meine Familie.


Hier bei der Dämmerung, das Bild ist nicht von mir
aber es zeigt schon ein wenig die Magie des Ortes. 




Da sieht man die Skyline von Posadas, Argentinien von ziemlich
genau dem Punkt aus an dem wir auch waren.
Wenn die Hochhäuser Licht haben
und alles Dunkel ist ist es mindestens genau
so schön.
von hier




Ich hoffe ihr erkennt die Schönheit der Costanera :)

Bis bald!

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